Der heutige Tag war voller Gegensätze. Zunächst besichtigten wir die moderne Stadt Le Havre, dann ging es weiter ins mittelalterliche Honfleur, bevor wir noch dem Örtchen Camembert, Geburtsort des bekannten Käses, einen Besuch abstatteten.
Le Havre ist seit 2005 aufgrund seiner modernen Stadtarchitektur UNESCO Weltkulturerbe. Das Stadtzentrum wurde im September 1944 durch alliierte Bombenangriffe fast vollständig zerstört. In den Nachkriegsjahren wurde die Stadt vom Architekten Auguste Perret komplett neu geplant und aufgebaut. Peeters bevorzugter Baustoff war Beton, der laut seinen Angaben ebenso sorgfältig wie andere edle Baustoffe verwendet werden sollte. Herzstück seiner Planung war die Kirche St. Joseph, die in der Form eines Leuchtturms gestaltet wurde. An Material wurde nur Beton und Glas verwendet. Im Inneren der Kirche herrscht so je nach dem Lichteinfall eine andere Atmosphäre. Ein weiteres architektonisches Highlight ist der sogenannte Vulkan, in welchem das Konzerthaus der Stadt untergebracht ist.
Nach einem Stadtrundgang durch Le Havre ging’s weiter Richtung Honfleur. Um dorthin zu gelangen mussten wir das Seine-Delta überqueren. Die Brücke Pont de Normandie verbindet die beiden Städte. Sie wurde in den Jahren 1988 bis 1994 gebaut und ist mit 856m die längste Schrägseilbrücke Europas.
Am anderen Ufer angekommen, stellten wir unser Auto wieder ab und erkundeten Honfleur. Die Stadt ist für ihre gut erhaltene historische Altstadt bekannt. Am alten Hafen kann man die typischen, schmalen, bis zu sechs Stockwerke hohen Häuser bestaunen. Wenig verwunderlich, dass zahlreiche Impressionisten hier Vorlagen für ihre Bilder fanden. Besonders beeindruckt waren wir von der Holzkirche St. Catherine mit ihrem freistehenden Turm. Auf dem Weg aus der Stadt stoppten wir noch bei einer kleinen Kapelle die einen schönen Ausblick auf das Seine-Delta ermöglicht.
Dann ging es auch schon weiter zum dritten Ziel am heutigen Tag: dem Camembert Museum im Heimatdorf des bekannten Käses. In einem alten Bauernhof ist ein kleines Museum für den Käse eingerichtet. Wir konnten uns dort über die Erfindung des Käses, über seinen Einsatz im 1. Weltkrieg und über die weltweite Verbreitung dieses Produkts informieren. Zu guter Letzt konnten wir noch Camembert verschiedener Hersteller probieren.
Gut gestärkt und voller Eindrücke erreichten wir gegen Abend unser aktuelles Hotel in Caen.